Drehbrücke am Montag für eine Stunde gesperrt

Lübeck - Innenstadt: Am Montag, 29. April 2024, wird die Hafendrehbrücke in der Zeit von 20 bis 21 Uhr vollgesperrt, da ein Hydraulikzylinder instandgesetzt werden muss. "Die Reparatur muss schnellstmöglich erfolgen, da die Konstruktion ansonsten selbst bei Betriebsruhe weiteren Schaden nehmen kann", teilt die Stadtverwaltung mit.

Die Hub-Drehbrücke ist eine technische Spezialität, die die Innenstadt mit dem Stadtteil St. Lorenz verbindet. Innerhalb von drei Minuten kann das 350 Tonnen schwere Bauwerk bei Bedarf angehoben und um 56 Grad gedreht werden. Eine Hydraulik sorgt für die Kraftübertragung, als Druckmittel dient normales Leitungswasser.

Als die Brücke 1892 in Betrieb ging, beschleunigte sie vor allem den Verkehr auf der Hafenbahn. Da die Platzverhältnisse am Holstentor sehr beengt waren, war ein durchgehendes Gleis nicht möglich. Vor dem Bau der Brücke mussten alle Waggons einzeln auf einer Drehscheibe hinter der Holstenbrücke gedreht werden, Personen, Fuhrwerke und Güter wurden mit einer kleinen Fähre zu den Lagerplätzen auf der nördlichen Wallhalbinsel übergesetzt. Nach Fertigstellung konnten endlich komplette Güterzüge vom Bahnhof über die Trave zu den stadtseitigen Hafenanlagen rangiert werden. Für den heutigen Autoverkehr ist die Brücke nie geplant worden. Im Jahr 2015 wurde sie saniert. Die Brücke soll noch etwa bis zum Jahr 2040 nutzbar sein.

Die Drehbrücke erhält am Montag einen neuen Hydraulikzylinder. Foto: VG/Archiv

Die Drehbrücke erhält am Montag einen neuen Hydraulikzylinder. Foto: VG/Archiv


Text-Nummer: 165520   Autor: Presseamt Lübeck/red.   vom 25.04.2024 um 15.33 Uhr

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Kommentare zu diesem Text:

Oliver

schrieb am 26.04.2024 um 09.20 Uhr:
Wenn die Brücke nur bis 2040 nutzbar ist, gibt es dann schon Pläne, was danach kommt?

Hans Hansen

schrieb am 26.04.2024 um 11.15 Uhr:
Das ist unser nationales Erbe. Ein Zeugnis vergangener Ingineurskunst.

Und Vorbild für heute, denn damals musste man mit minimalem Energieaufwand, maximale Lasten bewegen. Zwischenzeitig war der Energieverbrauch dann kein Thema mehr. Heute wird es wieder aktuell und solch technische Zeitzeugen, helfen uns moderne Probleme zu lösen. Ihr Wert für unsere Gesellschaft kann nicht überschätzt werden.

Genau wie der historische Antrieb der Hubbrücke, ist der der Drehbrücke extrem energieeffizient und mit zahlreichen Redundanzen ausgestattet, die einen Ausfall quasi unmöglich machen. (Warum diese Redundanzen bei den Hubbrücken plötzlich nicht mehr funktionieren sollen, muss uns das WSA noch erklären... darauf warten wir bis heute... Nachtigall ick hör dir eigentlich funktionsfähige alte Bauwerke abschreiben um neu bauen zu können...)

Entsprechend sollte auch die Drehbrücke erhalten bleiben. Wie wäre es mal mit einem Drehbrückenfest auf der Ecke? Foodtrucks, Musik, Führungen und Spenden für die alte Dame? Oder gleich ein Hafenfest von dem auch die Traditionssegler profitieren? Stadt und Gesetzgeber tun zwar alles um auch den Letzten auf Grund zu schicken, aber ein paar gibt es ja noch?

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