Die Eisheiligen versprechen warme Tage

Es darf gepflanzt werden. Frost ist weit und breit in den Modellen nicht zu sehen und die erste Hälfte des Monats Mai verspricht aus heutiger Sicht ganz schön zu werden. Im Moment zieht zwar noch ein weiteres Tiefdruckgebiet durch, das vor allem im Zentrum der Bundesrepublik für reichlich Regen sorgt. Wir im Norden sind allerdings nicht so sehr davon betroffen und in den kommenden Tagen stellt sich die Wetterlage eh zu unseren Gunsten um. Bereits am Dienstag der kommenden Woche sollten wir eine deutliche Verbesserung spüren. Dann entwickeln wir uns nämlich in die in der Karte beschriebene Entwicklung zu einer deutlichen Hochdrucklage hinein, die bis zum kommenden Wochenende Bestand haben sollte.

Und am Samstag haben wir sie dann erreicht, die berühmten Eisheiligen, die normalerweise die letzte Gelegenheit für eventuelle Nachtfröste in unserer Region symbolisieren. Daraus wird aber nichts in diesem Jahr. Etliche Zeitgenossen haben mich bereits schon darauf angesprochen, dass wir die klassische Drucklage für die Eisheiligen ja bereits Ende April hatten. Alles ist schließlich in diesem Jahr ein bisschen früher und sicherlich dem vielbesungenen Klimawandel geschuldet. Ende April hatten wir durchaus noch einmal Temperaturen knapp unter Null Grad, die von den aufblühenden Pflanzen gerade noch einmal abgewehrt werden konnten.

Kommen wir daher zu den Eisheiligen, die am kommenden Samstag mit 'Mamertus' an den Start gehen. Tagestemperaturen von ca. 15°C sind dann zu erwarten, die bei Sonnenschein durchaus noch leicht höher ausfallen könnten. An 'Pankratius', dem 12. Mai, ist sogar mit Temperaturen von 17°C und leicht darüber auszugehen und an 'Servatius' am Montag, den 13. Mai, werden wir aller Voraussicht nach sogar die 20°C Marke knacken, denn 'Bonifatius' am 14. Mai mit angesagten 22°C könnte sogar zahlreiche Touristen an die Strände locken. Die Märtyrerin 'Sophie' ist die Patronin gegen Spätfröste und erhielt daher den Beinamen 'die kalte' Sophie. Die wird aber in diesem Jahr alles andere als 'kalt' sein, sogar die Nachttemperaturen liegen in den Modellen in diesem Jahr im zweistelligen Bereich.

Eine Nordwestströmung, die normalerweise Nachtfröste mit sich bringen könnte ist dann tatsächlich ab 16. Mai wahrnehmbar, aber diesbezüglich kann man in diesem Jahr nur von frischen Winden sprechen, die die Tagestemperaturen noch einmal in den Bereich von 10°C bringen, Nachtfröste sind definitiv nicht mehr zu erwarten.

Die etwas kühleren Tage bis Ende April haben letztlich auch dazu beigetragen, dass die Temperatur der Ostsee noch nicht so recht in Gange gekommen ist. Die Wassertemperatur bei Travemünde wird immer noch mit ca. 8,5°C angegeben, was das Baden am Sonntag nicht gerade zu einem gehobenen Vergnügen gemacht haben dürfte. Das sollte sich dann aber während der kommenden Hochdrucktage ändern. Mitte des Monats würden wir dann auch gern die Wassertemperatur jenseits von 10°C sehen, denn in der zweiten Monatshälfte wollen wir doch gern bereits die Strände vor unserer Haustür stärker frequentieren.

Was die zu erwartenden Niederschläge angeht, sollte man sich von der allgemeinen Aufregung nicht irritieren lassen. Immer einmal wieder ist von Starkregen die Rede, der allerdings weiter südlich von uns angesiedelt ist. Bis zum 15. Mai fallen die Niederschläge in unserer Region wohl eher spärlich aus. Erst danach taucht mit erneutem Tiefdruckeinfluss wieder mehr Niederschlagswahrscheinlichkeit bei uns in den Modellen auf. Freuen wir uns daher auf eine weitgehend schöne erste Maihälfte mit eher wenig Niederschlägen, in der wir trotz Eisheiligen keine kalten Füße bekommen sollten.

Die Saison an der Küste kann beginnen: Die Eisheiligen werden warm. Fotos: Karl Erhard Vögele, Grafik: Harald Denckmann

Text-Nummer: 165702   Autor: Harald Denckmann   vom 05.05.2024 um 16.39 Uhr