Studie zur Einsamkeit im Alter

Lübeck - St. Jürgen: Mehr als jede fünfte Seniorin und jeder fünfte Senior ab 75 Jahren in Deutschland fühlt sich häufig oder zumindest hin und wieder einsam. Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit und Zufriedenheit der Menschen. Sozialministerin Aminata Touré will die Lage in Schleswig-Holstein näher betrachten und Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter entwickeln. Hierzu hat das Sozialministerium das Institut für Allgemeinmedizin in Lübeck mit einer Studie beauftragt.

„Einsamkeit kann Menschen jeden Alters betreffen, doch besonders für ältere Menschen kann Einsamkeit ein großes Problem darstellen. Deshalb wollen wir herausfinden, was begünstigt Einsamkeit im Alter, welche Bedarfe haben die älteren Menschen in Schleswig-Holstein und wie können wir dafür sorgen, dass Einsamkeit gar nicht erst entsteht“, sagte Sozialministerin Aminata Touré: „Unser Ziel ist es, zielgerichtet Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für die Seniorenarbeit zu entwickeln, die den älteren Menschen wirklich helfen. Hierbei wird vor allem auch ehrenamtliches Engagement eine entscheidende Rolle spielen.“

Die Studie zur „Entwicklung von Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter“ wird von Herrn Prof. Dr. med. Jost Steinhäuser und Frau Prof. Dr. phil. Katja Götz der Universität zu Lübeck durchgeführt. „Einsamkeit im Alter ist kein Randphänomen, sondern weit verbreitet - auch in Schleswig-Holstein. Wir möchten mit dieser Studie einen wichtigen Beitrag leisten, um Maßnahmen aufzuzeigen, der Einsamkeit im Alter aktiv entgegenwirken. Von daher freuen wir uns sehr darüber, diese Studie wissenschaftlich zu begleiten“, so Prof. Götz.

In einem ersten Schritt werden hierzu der Ist-Zustand und die Bedarfe älterer Menschen in Schleswig-Holstein anhand qualitativer Interviews mit insgesamt 30 Personen, die über 60 Jahre alt sind, erhoben. Anschließend startet eine Fragebogenerhebung zu zentralen Aspekten von Einsamkeit bei Schleswig-Holsteinern über 60 Jahren, die vom SoVD (Sozialverband) Schleswig-Holstein e.V. maßgeblich unterstützt wird.

In einem weiteren Schritt werden gemeinsam mit Mitarbeitern der Kommunen und anderen ehrenamtlichen Akteuren der Seniorenarbeit auf Basis ihrer Erfahrungen Handlungsempfehlungen entwickelt, die in einen Kurs für Multiplikatoren („Train-the-Trainer“-Kurs) münden. Dieses Schulungskonzept kann dabei unterstützen, älteren Menschen geeignete Maßnahmen nahe zu bringen, um Einsamkeit im Alter vorzubeugen. Hierzu zählen vor allem auch ehrenamtliche Initiativen und freiwilliges Engagement. Die Studie endet im März 2025.

Bereits jetzt fördert das Sozialministerium zahlreichen Maßnahmen zur Teilhabe älterer Menschen: So fördert das Ministerium unter anderem mit 68.000 Euro den Landesseniorenrat als Ansprechpartner für die örtlichen Seniorenbeiräte, die wiederum für die Belange älterer Menschen vor Ort zuständig sind. Ebenfalls rund 68.000 Euro stellt das Ministerium für das Landesnetzwerk seniorTrainerin e. V. zur Verfügung. Hier können sich ältere Menschen aktiv beteiligen oder Nutznießer der Angebote sein. Des Weiteren fördert das Land über den Sozialvertrag die Wohlfahrtsverbände mit rund 2,5 Mio. Euro jährlich. Hieraus können auch Angebote für ältere Menschen ermöglicht werden.

Das Sozialministerium hat das Institut für Allgemeinmedizin in Lübeck mit einer Studie zum Thema „Einsamkeit im Alter“ beauftragt. Foto: Archiv

Das Sozialministerium hat das Institut für Allgemeinmedizin in Lübeck mit einer Studie zum Thema „Einsamkeit im Alter“ beauftragt. Foto: Archiv


Text-Nummer: 165304   Autor: Sozialmin./red.   vom 16.04.2024 um 07.49 Uhr

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